Wassenberg

Codex Welser um 1720

Bergfried

der Bergfried
der Bergfried weit zu sehen, wenn man aus Richtung Limburg kommt

info

Wassenberg um 1805
Wassenberg um 1805 Bureau topographique de la carte des quatre Départements réunis de la rive gauche du Rhin 1801, 1815-1815 Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei

Wassenberg ist eine Stadt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen, direkt an der Grenze zu den Niederlanden, etwa 15 km von Roermond und etwa 25 km von Mönchengladbach entfernt.
Info zur Burg gibt es hier.
.


aus http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=705
Geschichte:
Die durch urkundliche Überlieferung gesicherten Anfänge der imposanten Motte Wassenberg, auf deren Mottenhügel sich ein mächtiger spätmittelalterlicher Wohnturm erhalten hat, reichen bis in das beginnende 11. Jahrhundert zurück. Errichtet wurde der Mottenhügel wohl im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts, nachdem Kaiser Heinrich II. 1121 den Adeligen Gerardus I. Flameus mit Wasserberg belehnt hat. Einen direkten Hinweis auf die Existenz der Burg bietet die 1085 datierte Chronik von St. Trond, in der von der Burg Wassenberg die Rede ist ("castellum, quod dicitur de Guassenberge"). Aus dem Geschlecht der Grafen von Wassenberg gingen die älteren Grafen von Geldern sowie die Edelherren von Heinsberg hervor. Graf Gerhard von Wassenberg stiftete 1118 unterhalb des Burgbergs das Chorherrenstift St. Georg. Durch Heirat gelangte Wassenberg an Walram Paganus von Limburg. Ende des 12. Jahrhundert führte der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg die Herrschaft Wassenberg unter seinen Erwerbungen für das Erzstift auf, so dass seine Nachfolger sich als Lehnsherren von Wassenberg betrachteten. König Philipp von Schwaben hielt nach der Schlacht bei Wassenberg den Kölner Erzbischof Bruno IV. auf der Burg gefangen. Die letzte limburgische Erbin, Irmgard, brachte Burg und Herrschaft Wassenberg dem Grafen Reinald von Geldern zu. Nach der Schlacht bei Worringen 1288 gelangte die Burg in die Verfügungsgewalt der Herzöge von Brabant, die sie 1310 an die Herren von Heinsberg versetzten. Die Wassenberger Pfandschaft ging Mitte des 15. Jahrhunderts an Winzenz von Moers und 1480 an den Herzog von Jülich über. 1494 bildete die Burg den Mittelpunkt eines jülichschen Amtes.
Unterhalb der Burg entstand bereits im Hochmittelalter eine Siedlung, die vor 1278 Stadtrechte erhalten hatte. Heute haben sich nur noch Teile der Burg erhalten. Der mächtige spätmittelalterliche Wohnturm war bereits vor 1800 ruinös. Im Vorburgbereich befindet sich ein Hotel- und Gastronomiebetrieb. (Jens Friedhoff)

Bauentwicklung:
Die baugeschichtlichen Anfänge der Dynastenburg Wassenberg sind mit ziemlicher Sicherheit in das beginnende 11. Jahrhundert zu setzen. Dieser ersten Baupahse gehort sehr wahrscheinlich der imposante Mottenhügel an, der von einem mächtigen Wohnturm bekrönt word. Es handelt sich um einen spätmittelalterlichen Turm, der in den Jahren 1420-1426 aufgeführt worden ist. Weitere bauliche Reste der hoch- und spätmittelalterlichen Anlage haben sich nicht erhalten. Auf dem Areal der unterhalb des Mottenhügels gelegenen Vorburg entstand zwischen 1739 und 1748 ein schlichtes Wohngebäude mit seitlich angrenzendem Torturm, dessen Untergeschoss wohl noch dem 15. Jahrhundert angehört. Die Gebäude der Unterburg (=Vorburg) dienen heute als Hotel- bzw. Gastronomiebetrieb. (Jens Friedhoff)

Baubeschreibung:
Der mächtige Mottenhügel, der die imposante Ruine eines spätmittelalterlichen Wohnturms trägt, liegt im Nordosten des mittelalterlichen Stadtkerns und bildete mit der noch in Resten erhaltenen Ortsbefestigung eine Einheit. Zum ältesten, vermutlich noch in das beginnende 11. Jahrhundert zurückreichenden Baubestand gehört der Mottenhügel. Der aus Ziegelstein aufgeführte quadratische Wohnturm datiert in die 1420er Jahre. Es handelt sich um einen viergeschossigen Baukörper von etwa 10 m Seitenlänge. An der Ostseite deuten Kragsteine auf eine Abortanlage hin. Das Kellergeschoss, in dem sich eine Brunnenanlage befand, war ursprünglich von zwei Tonnen gewölbt. Typologisch entspricht der Wassenberger Turm dem Hauptturm der Burg Erkelenz. An der Nordwest- und an der Südostecke schloss sich die Stadtmauer an.
Auf dem Areal der so genannten Unterburg, einer weitläufigen Vorburg zum Mottenhügel, befinden sich barocke Gebäude mit spätmittelalterlichen Bauresten im Untergeschoss. Heute beherbergt der barocke Wohnbau der Unterburg mit dem sich anschließenden Torturm einen Hotelbetrieb. (Jens Friedhoff)

offizielle Beschreibung

Burg Wassenberg
Burg Wassenberg

Burg und Stadtbefestigung Wassenberg