Haus Effeld

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LXVII I  Codex Welser 1720
LXVII I Codex Welser 1720

Effeld ist ein westlicher Ortsteil der Stadt Wassenberg im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg, unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden. Östlich der Ortschaft liegt der Effelder Wald, an welchen sich der Ophovener Wald mit der Mercury-Kaserne anschließt. Am nördlichen Ortsausgang liegt der Effelder Waldsee mit Freibad und Campingplatz. Durch Effeld fließt der Schaagbach. Effeld verfügt über einen Kindergarten und eine Feuerwehrwache.

Wichtiger Wirtschaftszweig ist der Spargelanbau.

Haus Effeld

Leider nur im Winter zu sehen,
Leider nur im Winter zu sehen, Der Herrensitz im Spargeldorf ist das Haus Effeld, erbaut auf zwei Inseln. Der spätgotische Bau der Hauptburg aus dem 15. Jahrhundert wurde 1606 zu einer representativen Burganlage ausgebaut. Auf der ehemals vierflügligen Vorburg wurde Landwitschaft betrieben. Das Gutshaus ist zur Zeit nicht für Publikumsverkehr geöffnet.

Info aus dem Spargeldorf Effeld

Der Herrensitz im Spargeldorf ist das Haus Effeld, erbaut auf zwei Inseln. Der spätgotische Bau der Hauptburg aus dem 15. Jahrhundert wurde 1606 zu einer representativen Burganlage ausgebaut. Auf der ehemals vierflügligen Vorburg wurde Landwitschaft betrieben. Das Gutshaus ist zur Zeit nicht für Publikumsverkehr geöffnet.

aus http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4337


Geschichte:
Im Jahr 1256 werden ein Philipp von Effeld und sein BruderGottfried von Heinsberg, genannt Luscus, erwähnt. Philipp übertrug im Jahre 1280 Güter in Effeld dem Heinsberger Prämonstratenserkloster. Im 14. Jahrhundert bekam Otto, Sohn des Arnold von Effeld, Hof und Land zu Effeld von den Herren von Heinsberg zu Lehen. Später gehörte der Sitz zur Mannkammer Wassenberg, in deren brabantischem Lehnsregister die Güter 1312/1350 verzeichnet sind. Im 15. Jahrhundert kam der Adelssitz durch Heirat an Sander von Eyll und Sibert von Kessel. Um 1500 ging Effeld an die zur weiblichen Linie des Sibert von Kessel gehörenden Herren von Baexen (oder Baexem) über. So wird im Jahr 1542 ein Heinrich von Baexen als Besitzer genannt. Im Jahr 1583 (1584?) litt die Burg schwer unter den Auswirkungen des Truchsessischen Krieges: Spanische Truppen plünderten die Burg und setzten die Ecktürme in Brand. Bei einem Einfall der Franzosen 1672 wurde die Burg erneut gebrandschatzt. Ferdinand von Baexen konnte eine Wiederholung nur durch die Zahlung von 700 Reichstalern abwenden. Im Jahr 1692 wurde Effeld zusammen mit Ophoven, Orsbeck und Steinkirchen der Herrschaft Neuerburg (siehe dort) zugeschlagen. Nach dem Tode des Johann Adam von Baexen 1724 wechselte der Adelssitz mehrfach seinen Besitzer. So erwarb 1727 ein General Freiherr Johann Georg von Hees Haus Effeld. Durch Heirat mit dessen Witwe kam Effeld 1745 an den Hauptmann Johann Bernard von Hasenbach. Eine Tochter blieb bis zu ihrem Tode im Jahre 1806 Besitzerin, dann erbte ein Herr von Splinter aus Roermond die Burg bevor sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an die Familie van der Renne ging. Schließlich verkaufte Amadeus van der Renne 1899 das Haus an den Freiherrn Theodor von Blanckart. Der Ort gehörte zum Kirchspiel Steinkirchen und wurde 1910 Pfarre. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:
Die rechteckige Insel nordwestlich des heute noch stehenden Herrenhauses gehörte mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Vorgängeranlage der Burg Effeld II. Ob hier die Haupt- oder Vorburg stand, könnten nur Ausgrabungen klären.
Da dieser Bereich mit rund 33 x 21 Meter recht klein ist, könnte sich dort ursprünglich die Hauptburg befunden haben. Vielleicht lag hier die Basis eines Mottenhügels. Die Vorburg wäre in diesem Fall im Bereich des heutigen Herrenhauses zu suchen. Spätestens als man diese Wasserburg Ende des 15. Jahrhunderts (neu?) errichtete, wurde die Vorgängeranlage Effeld I (siehe dort) aufgegeben.
Das Herrenhaus der Hauptburg besitzt einen spätgotischen Kern aus der Zeit um 1494. Im Jahre 1606 erhielt die Burg durch Um- und Ausbauten ihre heutige Gestalt. Die Vorburg war fünfseitig und mit einem mehrflügeligen Gebäudekomplex bestanden. Die wahrscheinlich vier Flügel waren unregelmäßig um einen Innenhof gruppiert. Auf der Tranchot-Karte vom Anfang des 19. Jahrhunderts sind noch ein Ost- und Südflügel sowie ein kleiner Teil des Nordflügels vorhanden. Durch den Südflügel gelangte man in den Innenhof der Vorburg. Das Tor wies eine gequaderte Einfassung mit Flachgiebel aus dem 17./18. Jahrhundert auf. Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verschwindet der Ostflügel und um 1900 sind alle Gebäude der Vorburg niedergelegt. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:
Durch die Wassergräben und den im südlichen Bereich vorhandenen Doppelgraben gliedert sich die Burganlage in vier Teile. Zunächst fällt im Nordwesten eine kleine unbebaute, rechteckige Insel auf, die womöglich einst die Basis eines Mottenhügels (Effeld I) bildete. Zwischen den Doppelgräben zieht sich von Nordwest nach Südost auf einer Länge von rund 200 Meter ein sichelförmiger Bereich, der im Süden einen durch Gebäude flankierten Zugang zur Anlage aufweist. Diese Landzunge könnte man als eine erste Vorburg interpretieren. Eine Erdbrücke führt von hier zur zweiten, fünfseitigen Vorburg in der einst die Wirtschaftsgebäude standen. Die inneren Seitenlängen im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden betrugen 42, 36, 54, 40 und 54 Meter. Die Innenfläche dieser Vorburg wies rund 3.600 Quadratmeter auf; heute ist sie unbebaut.
Die Hauptburg ist durch einen Wassergraben von der östlich gelegenen Vorburg getrennt. Die Verbindung von Haupt- und Vorburg gewährleistet eine steinerne Brücke. Das direkt aus dem Wasser aufsteigende, rechteckige Herrenhaus wurde im spätgotischen Stil um 1494 errichtet. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg baute es die Besitzerfamilie von Blanckart originalgetreu wieder auf. Der Wohnbau besitzt Grundmaße von 18,5 mal 12,5 Metern und ist zweigeschossig. Zwischen den Geschossen verläuft ein Stockgurt aus Backsteinen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden sämtliche Fenster verändert. Die ursprünglich schmalen, spätgotischen Kreuzstockfenster in Hausteinfassung wurden durch große Sprossenfenster ersetzt und das Satteldach neu gestaltet. Nur im Giebel sind noch spätgotische Lichtöffnungen vorhanden. An der Westseite befinden sich zwei über Eck gestellte quadratische Türme. Sie sind dreigeschossig und tragen achtseitige Schieferhauben. Beim Umbau Anfang des 17. Jahrhundert erhielt das Haus an den Schmalseiten geschweifte Treppengiebel (oder schon 1494?) und einen quadratischen Turm an der Ostseite. Dem viergeschossigen Turm ist ein rundbogiges Haustein-Renaissanceportal mit Pilastern und Flachgiebel vorgelegt. Oberhalb ist eine Platte mit der Bauinschrift von 1606 eingelassen. Im ersten Stock ist das einst ovale Fenster durch ein rechteckiges ersetzt. Oberhalb des Fensters ist eine Turmuhr vorhanden. Der Turm trägt einen achtseitigen Helm mit abgestumpfter Spitze. Vom Turmportal führt die Brücke in die Vorburg. (Markus Westphal)

Westseite mit Schnee

shit winter aber das ist Schnee
shit winter aber das ist Schnee