Schloss Elsum bei Effeld

Haus Elsum

Kurze Beschreibung
Kurze Beschreibung Elsum, im Selfkant, Nordrhein-Westfalen [v.Wassenberg, de Elseem, v.Heinsberg, v.Aldenbrück genannt Velbrück, Freiherren Raitz v.Frentz, Freiherren v.Kesselstadt, v.Kerich, v.und zu Pütz, v.Leykam], Bild, Beschreibung

info

Codex Welser um 1720
Codex Welser um 1720 LXViV vom schema her korrekt aber im Detail fehlerhaft S.118


Die Anlage "Schloß Elsum" ist besonders geschichtsträchtig. Der Hügel, auf dem sie errichtet ist, stammt bereits aus vorrömischer Zeit. Nach 1503 entstand die "stattliche Neuanlage der Hauptburg" und 1714 die Vorburg, die wie die Hauptanlage mit eigenen Wassergräben umgeben ist. Das ehemals viertürmige Schloss wurde im letzten Krieg schwer beschädigt und nach 1953 vom Eigentümer Familie von Negri wieder denkmalgerecht aufgebaut. siehe auch die internet adresse www.birgelen-hats.de

Das Wasserschloss Elsum, aus einer Motte entstanden, wurde 1288 zum ersten Mal erwähnt. Die Hauptburg stammt aus dem Jahr 1503, die Vorburg, ebenfalls mit Wassergräben umgeben, wurde im 18. Jahrhundert erstellt. Durch Kriegseinwirkungen wurde das Schloss 1945 schwer beschädigt und zwischen 1952 und 1955 von Freiherr von Negri, dem Vater des heutigen Eigentümers, denkmalgerecht instand gesetzt. Aus http://www.kreiter.info/familie/docs/wassenberg/elsum-wasserschloss.htm

Zum Wasserschloss gehören Gut Elsum (1771) und das Gut Cromland (1761).


http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=4339
Elsum, Wasserburg

Geschichte:
Elsum liegt rund 1.300 Meter westlich der Ortsmitte von Birgelen. Der Sitz war ein Allodialgut der Edelherren von Wassenberg. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1280, als ein Ritter Franko von Elsum den vierten Teil des Zehnten von Elsum verkaufte. Dieser Ritter ist wohl mit dem 1285 erwähnten Franko von Koslar identisch, der 1288 das Banner der Herren von Heinsberg in der Schlacht bei Worringen trug. Die Burg war ein Brabanter Lehen. Um 1325 belehnt der Herzog von Brabant Walram von Elsum mit dem Adelssitz. Um 1360 besitzt ihn Lambert von Heinsberg. Im Jahr 1375 verpfändet Johann von Brabant die Burg an Johann von Gronsfeld, sie bleibt aber Offenhaus des Herzogs von Brabant. Im Jahr 1387 kommt sie durch Johanns Witwe, Margaretha von Merode, an den Herzog von Burgund.
Anfang des 15. Jahrhunderts war Herrmann von Randerath der Besitzer. 1424 ist Elsum wieder im Besitz der Herren von Heinsberg. Bei der Bruderteilung in diesem Jahre fällt das Anwesen Johann von Heinsberg zu. Dieser gibt es 1440 an Wilhelm von Vlodrop und 1512 erhält es der Junker Johann von Vlodrop zu Lehen. Durch Heirat kommt "Haus, Hof und Herrlichkeit Elsum" 1518 an Rütger von Aldenbrück genannt Velbrück. Dessen Familie besaß die Burg bis 1628, als sie an Adolf Sigismund Raitz von Frenz zu Kendenich ging.
Um 1700 gelangte Friedrich Melchior von Kesselstadt in ihren Besitz, 1748 verkaufte er sie an den Kölner Bürgermeister Melchior Rütger von Kerich. Dieser musste den Adelssitz in einem langen Streitverfahren gegen den mit den Aldenbrücks verwandten Freiherren von Mirbach zu Harff verteidigen. Durch Heirat fiel Elsum in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Everhard Melchior von und zu Pütz, der vererbte es seinem Schwiegersohn, dem Hofrat Freiherr Franz Georg von Leykam, dessen Familie es bis in das 20. Jahrhundert besaß. Elsum gehörte zum Gericht Wassenberg und Kirchspiel Birgelen. (Markus Westphal)

Bauentwicklung:
Die Frage, ob die hochmittelalterliche Vorgängeranlage (Elsum I) bis zum 15. Jahrhundert weiterbenutzt wurde oder es zwischenzeitlich einen spätmittelalterlichen Neubau gab, kann wohl nur durch Ausgrabungen geklärt werden. Die heute noch sichtbare Anlage stammt im Kern aus spätgotischer Zeit und besaß vier Türme. Der nördliche Turm war in der Barockzeit bis auf das Untergeschoss niedergelegt und in ein Gartenhaus mit Barockhaube umgewandelt worden. An dessen Stelle wiederum steht heute eine Kapelle. 1512 gehörten zu Elsum 100 Morgen Land und diverser anderer Besitz; zudem ein Brauhaus und eine Windmühle, deren Lage jedoch unbekannt ist.
Zur Vorburg, dem Unterhof, war die Hauptburg durch eine Toranlage gesichert. Von hier führte 1689 eine Zugbrücke hinunter zur Vorburg. Diese besaß ursprünglich vier runde Türme, der westliche Turm war um 1820 noch vorhanden. Die Vorburg umgaben ringsum einst breite Wassergräben, der Zugang war ebenfalls durch Tor und Zugbrücke geschützt. 1689 befanden sich hier die Wirtschaftsgebäude mit Pferde- und Kuhstall. Im gleichen Jahr wird noch eine zweite, von Wassergräben umgebene Vorburg erwähnt, die aber schon Anfang des 19. Jahrhunderts verschwunden war. Wahrscheinlich nahm sie das auf der Tranchot-Karte sichtbare große Gartengelände westlich der heutigen Burganlage ein. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Anwesen fast vollständig zerstört. Ein Teil der wertvollen Bibliothek, der Gemäldesammlung, der historischen Sammlung und weitere Wertgegenstände wurden dabei vernichtet. Bis 1960 wurden die Gebäude wieder hergestellt. (Markus Westphal)

Baubeschreibung:
Die rechteckige Hauptburg liegt auf einer aufgeschütteten Insel mit teilweise noch breiten Gräben und äußerem Wall. Die nicht von Gebäuden besetzten Seiten sind mit einer Mauer befestigt. Von der spätgotischen Winkelanlage in Backstein aus der Zeit um 1500 ist das zweigeschossige Wohnhaus in sechs Achsen mit Staffelgiebeln und drei über Eck gestellten, im Obergeschoss auf einem Klötzchenfries ausgekragten Ecktürmen erhalten. Um 1860 setzte man vor dessen Schmalseite unmittelbar neben dem Westturm einen Vorbau mit Staffelgiebel.
Der südliche und westliche Turm sind viergeschossig und haben achtseitige Helme. Der ursprünglich freistehende Ostturm besitzt fünf Geschosse und ein Walmdach. An Stelle des nördlichen Eckturmes steht heute die 1860 errichtete neugotische Kapelle. Ein an das Wohnhaus rechtwinklig anstoßende, ursprünglich eingeschossige Trakt aus dem 17./18. Jahrhundert wurde 1876 durch Heinrich Wiethase ausgebaut.
Die Innenfläche misst rund 70 mal 62 Meter und umfasst damit 4.340 Quadratmeter. Von der Hauptburg, dem Oberhof, führt eine nach 1689 errichtete Bogenbrücke hinunter zur vierflügeligen Vorburg. Deren Gebäude wurden 1714 errichtet und um 1870 erneuert, von den Wassergräben ist nur noch der nordöstliche erhalten. Der Innenraum der einst ebenfalls rechteckigen Vorburg wies Seitenlängen von ungefähr 60 Metern auf und verfügte damit über eine Nutzfläche von rund 3.600 Quadratmetern. (Markus Westphal)