Bongartsmühle

Bongartsmühle

Info

Tranchot  Müffling Viersen
Tranchot Müffling Viersen Quelle Wikipedia Bureau topographique de la carte des quatre Départements réunis de la rive gauche du Rhin 1801, 1815-1815 Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei

Diese schön wiederhergestellte Mühle ist mir nisher entgangen. ZUm Mühlentag 2008 war sie in der Zeitung und somit auch für mich wichtig, zu finden Weitere Bilder siehe hier:Ansichten
Beschreibung
Der sich zwischen dem Hammer Bach und der Bachstraße hinziehende backsteinsichtige Gebäudekomplex der Bongartzmühle umfasst umfangreiche Stall- und Nebengebäude sowie Gesindehäuser, die zur rückwärtigen Giebelseite des eigentlichen Mühlenbaues einen dreieckförmigen Innenhof bilden.

An dem traufseitig zur Straße hin gelegenen Mühlengebäude schließt sich das Torhausnebengebäude hart entlang der heute etwas erhöhten Straße an. Eine große Scheune - 1864 erneuert und vergrößert, 1955 Erneuerung des abgebrannten Dachstuhles - die quer zur Straße und zur Frontgiebelseite der Mühle steht, markiert vor dieser einen größeren Hofplatz, auf dem sich ein kürzlich erst aufgefundener alter Kieselsteinbelag (Keienboden, Kieselboden) befindet.

Die gesamte Hofanlage ist weitgehend in Backstein ausgeführt, wobei einzelne Wandteile der Nebengebäude in Fachwerk und mit Feldbrandsteinen - bzw. Putzfläche zum Innenhof hin - ausgefacht sind. Die zum Hammer Bach hingewandte Seite der Mühle zeigt noch Quadermauerreste eines Vorgängerbaues sowie verschiedene Baunähte. Die Fensteröffnungen sind dort unregelmäßig angeordnet.

Der Mühlenhof, an dessen Stelle sich bereits im 14. Jahrhundert eine Vorgängermühle befand und der vermutlich schon unter den im Jahre 1246 genannten 12 Viersener Mühlen zu suchen ist, ist in Ständerbauweise (Eichenholzkonstruktion) ausgeführt. Das Ständerwerk und weitere Reste der Konstruktion stammen aus dem 17. -18. Jahrhundert (ca. 1780). Das heutige Erscheinungsbild beruht im wesentlichen auf baulichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts.

An der Frontgiebelseite des zweigeschossigen Mühlenbaus befinden sich rechts von der Eingangstür nach oben versetzte, übereinanderliegende Fenster- bzw. Türöffnungen mit der Führungsrolle zum Getreideaufzug. Fenster und Türen sind von gemauerten Stichbögen überdeckt.

Im Inneren der Mühle dominiert das Ständerwerk und das noch vollständig erhaltene Mahlwerk, während das Mühlrad selbst verloren ist. Im Fußboden der Halle - bei deren Anheben jetzt ein alter Brunnen gefunden wurde - sowie des Gewölbekellers unter der Opkamer sind die alten Mühlsteine eingelassen. Der Kamin befindet sich noch an alter Stelle. Kölner Decken schmücken die Wohn/ Schlafstuben.

Seit 1981 wird die Bongartzmühle restauriert. Angestrebt wird vom jetzigen Eigentümer nach beendeter Instandsetzung und wieder Heranführung des Hammer Baches an das Mühlengebäude eine völlige Funktionsfähigkeit des Mahlwerkes.

Die Wassermühle am Hammer Bach ist an Stelle der 1569 als Herdermolen erwähnten Vorgängermühle errichtet, im Jahre 1408 als Molen-ter-Poertzen urkundlich genannt, 1423 als Lehnsgut ("mit dem Gute zu der Portzen, mit Mühlen, mit Weihern, mit Mahl-, Dienst- und Zinsleuten'') in den Besitz der Herren zu Tüschenbroich gelangt und seit 1578 als Bongartzmühle bekannt; sie erfährt ihre Bedeutung als typisches Beispiel der zahlreichen, meist untergegangenen, ehemaligen Wassermühlen im Viersener Siedlungsgebiet.

Alter und Geschichtlichkeit der Bongartzmühle sind daher für die Viersener Ortsgeschichte von großer Bedeutung. Darüber hinaus muss sie als typisches Beispiel der den Viersener Raum ehemals prägenden signifikanten topographischen Siedlungsorganismen gelten und ist daher für die Siedlungsgeschichte wesentlich. Außer in der Vermittlung der optischen Wahrnehmbarkeit früherer Arbeits- und Produktionsverhältnisse bietet das gut erhaltene Mahlwerk technisch-wissenschaftliche Information.
aushttp://www.viersen.de/C125704A0030C552/html/1BB6ED69F80AFB99C12570510048BF9F?OpenDocument

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